In den Jahren 1985 und 1986 veröffentlichte Jean Assenmacher unter dem Pseudonym Jodokus in mehreren Ausgaben der Siebengebirgs-Zeitung ein mundartliches Sammelsurium, in dem er im Siebengebirgsraum gebräuchliche Begriffe und Redewendungen anschaulich erläuterte, ...

Aapefett: dickflüssiger, zuckersüßer, dunkler Rübensirup. In Verbindung mit Reibekuchen und Schwarzem Tee eine rheinische Kostbarkeit. Heute steht „Aapefett" in den großen Lebensmittelkaufläd ...

Bossich: Eine Gemütsverfassung zwischen böse und bissig. In der Regel stark verärgerte Zeitgenossen, die ihren Willen nicht durchsetzen können. Es ist ratsam, Personen während ihrer „Bossichkeit" zu mei ...

Deu: Eigentlich Stoß: „Jev em ens ene Deu". Auch kleine Zeitspanne: „Waad ene Deu". Schließlich geringe Entfernung: „Rötsch ene Deu". (Gib ihm mal einen Stoß. - Warte ein Weilche ...

Eapel: Korrekte Übersetzung: Erdapfel. Die Kartoffel hat mehrere mundartliche Namen: Tuffel, Grompel. Noch zahlreicher sind die Gerichte, in denen der „Eapel" eine Rolle spielt: Kaleapelschloot (Kartoffelsalat), Jeasch on Eapel (Gerste mi ...

Fluhkess: Gemeine Abwertung jener Ruhemulde, in der der Mensch nachweislich ein Drittel seines Lebens verbringt. Exakte Übersetzung: Flohkiste. Zeitgerechte Verdeutschung: Bett. Seitdem sich die Hygiene auch der nächtlichen Ruhestätte ...

Hellep: Hosenträger. Während dem sportlichen Jungmann der Gürtel die Hose hält, bedient sich auch heute noch der gesetzte ältere Herr der „Hellep". Auf den Bauch kommt es an, ob Gürtel oder Hos ...

Jewöbche: Vorwiegend ist die Jacke gemeint. Vermutlich liegt das Wort weben zu Grunde. „Donn ding Jewöbche aan, me mösse jetz jonn", sagte die Mutter zum Vater nach einem Besuch bei Bekannten. Die Auslegung des Begriffes ...

Kniepche: Kleines, scharfes Küchenmesser. Fast unentbehrlich beim manuellen Kartoffelschälen. Zu Großmutters Zeiten gab es keine „Fitschbonne" ohne „Kniepche". Das heißt, mit dem kleinen Messer ...

Kuuze: Mehrzahl von Tannenzapfen. Aber auch die Blüten- bzw. Fruchtzapfen aller anderen Nadelbäume werden mundartlich „Kuuze" genannt. An Fichtenzweigen sind sie im Advent beliebter Zimmerschmuck und vermitteln Weihnachtsstimmung ...

Mahn: Weidengeflochtener, ovaler oder rechteckiger Behälter mit zwei Handgriffen (siehe Wäschekorb). „Mahn" ist auch das mundartliche Grundwort für „Mängche". Von einem behäbigen Menschen ...

Naaksühl: Wer das Fernsehprogramm bis zur abschließenden Nationalhymne auswringt wie einen Aufnehmer und demzufolge stets nach Mitternacht in die Flohkiste steigt, ist „en Naaksühl" (Nachteule). Auch wer an der Wirtshau ...

Pläät: Enthaarte Kopfhaut mit Glanzeffekt (total). Teilglatze: breite Einflugschneise oder Landeplatz für Fliegen. Unfeine Bemerkung: „Hä küt met de bläcke Fööß durch de ...

Rievkooche: Öliger Flachmann der gebackenen Kartoffelspeise. Mit „Aapefett" bestrichen, eine rheinische Spezialität. Hochdeutsch: Reibekuchen. Begehrte Ersatzmahlzeit außer Hause an Kirmestagen und Weinfesten. &bdqu ...

Schrappisch: Menschliche Eigenschaft, die das Zusammenkratzen von Hab und Gut zum Ziel hat. Eine unsympathische Begleiterscheinung ist der Geiz (kniestisch). „Dat ess ene schrappije Hungk, dä kret de Hals net voll", sagt der Volksmund von ...

Tispetack: Der Ursprung liegt vermutlich beim Disput. „Tispetack" ist, ähnlich wie bei „Kabbele", eine streitbare Auseinandersetzung, die jedoch nur selten in Tätlichkeit ausartet. „De Schmitze lade me ne ...

Wäächte: Vielerorts sagt man auch „Weechte" und meint dasselbe, nämlich Kinder. Ein bisschen abwertend klingt die Bezeichnung schon, und man wird das Gefühl nicht los, dass mit „Wääch ...